Ende Juli sind wir in Darwin. Zu diesem Zeitpunkt reisen wir schon viel länger über den roten Kontinent als ursprünglich geplant. Grob 2 Monate hatten wir vorab für Australien veranschlagt. Tja, knapp verrechnet – auch nach 7 Monaten haben wir immer noch nicht alles gesehen, was dieses riesige Land zu bieten hat. Und ganz los lässt es uns auch noch nicht, trotz zwischendurch bei Uli auftretendem Australien-Koller 😉 Unser Reisekonto wollen wir mit dem relativ teuren Land aber nicht allzu sehr strapazieren – also beschließen wir zu diesem Zeitpunkt, noch einmal für einige Wochen zu arbeiten. Wir bewerben uns auf eine Annonce in der für 4-6 Wochen nach einem geselligen, hart arbeitenden und erfahrenem Paar für eine betriebsame Familienfarm gesucht wird. Maschineninstandhaltung und -bedienung, das Bauen neuer Rinderpaddocks, etwas Haus- und Gartenarbeit. Nichts, was uns abschreckt. 2 Tage später haben wir die Jobs. Nicht zuletzt dank Uli’s Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker und der sehr guten Referenz von unserem letzten Arbeitgeber Mat, der uns wohl wärmstens weiter empfahl.
Am 10. August sollten wir starten. Nach nur 2 Telefonaten mit dem Farmer, Andrew, wussten wir vor unserer Ankunft nicht sehr viel über die Farm Bendee. Außer dass unsere erste Aufgabe sein sollte, alte Rinderpaddocks abzureißen und neue aufzurichten. Und da wir eigentlich alles schonmal – sozusagen erlebnisfrisch – aufgeschrieben haben, gewähren wir Euch heute Einblick in Auszüge aus Biene’s Tagebuch aus diesen spannenden Wochen auf Bendee (das Tagebuch von Uli ist zwischenzeitlich bereits voll beschrieben wieder in Deutschland und daher nicht als Nachschlagewerk zur Hand):
Sonntag, 9. August 2015
„…Gegen Mittag erreichen wir Emerald. Vorräte eingekauft & die 20 km nach Gindie weitergefahren. Gindie: 1 Schule, Tennisplatz, 5 Häuser. Von der Hauptstraße ab und genau 20 km weiter nach „Kollarena“ eingebogen, die Farm von Andrews Eltern Jenny & Ross. Hier werden wir wohnen. Kostenlos. Die beiden begrüßen uns herzlich und zeigen uns unser Cottage. Was von außen auf den 1. Blick nach Container aussieht, stellt sich als voll eingerichteter Bungalow mit Wohnzimmer, 2 Schlafzimmern, Küchenzeile, Bad, Waschmaschine und Sitzgelegenheit draußen raus. Yeah! Wir ziehen ein. Andrew kommt gegen Abend vorbei, macht sehr sympathischen Eindruck. In den Bäumen ums Cottage leben wilde Koalas. Wie geil ist das denn? Schlafen zum 1. Mal seit unserem Besuch bei Elisa & Gunter in Adelaide im Mai wieder in einem Bett.“
Wie ihr lesen könnt, war unser erster Eindruck also ein sehr guter. Trotzdem konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, dass es uns letztendlich so gut gefallen würde, dass wir kurzerhand unsere schon gehegten Pläne für die Weiterreise einige Wochen später nochmal über den Haufen werfen sollten. Aber dafür kommt uns schon an unserem ersten Arbeitstag tags darauf der Gedanke, dass die Beschreibung busy family farm in der Annonce vielleicht ein bisschen untertrieben war 😀 Oder zumindest die australischen Dimensionen mit unseren Erwartungen mal wieder in keinem Verhältnis stehen:
Montag, 10. August 2015
„Um 5.50 Uhr aufgestanden, leckeren Kaffee aus der Maschine getrunken. Kurz vor 7 mit Ross zu Andrews Farm Bendee gefahren. Dort Darren & Dave, die 2 Vollzeitarbeiter, kennen gelernt. 2 richtige Cowboys :-). Die große Werkstatt ist aufgeräumt & alles hat seinen Platz! Alles ist riesig. Im Shed stehen 3 riesige Mähdrescher, 2 große LKWs, einige John Deere Traktoren etc. Die Farm ist auch riesig – 2.000 Rinder und 19.000 Hektar Grund! Davon 8.000 Hektar Anbaufläche. Hauptsächlich für Kichererbsen, die nach Indien, Bangladesch und Indonesien exportiert werden + je nach Wetter Weizen und/oder Baumwolle. Alles macht super 1. Eindruck, glaube wir haben einen Volltreffer gelandet. …Ich putze den ganzen Vormittag das Büro von Andrew’s Roboter-Unternehmen SwarmFarm, wo bisher ein Junggeselle drin wohnte. Yak! Das fängt ja gut an… Um 10.30 gibt es gemeinsame Vesperpause – „Smoko“ heißt sie bei den Boys, „Morning Tea“ bei den Girls 🙂 Andrew’s Ehefrau Jocie ist ebenfalls sehr sympathisch. 3 Kids: Jessica, 8, Hugh, 6 und Elsie, 4. Mittagspause ebenfalls gemeinsam im Garten. Mittags noch Stroh auf den Gartenbeeten auslegen. Feierabend um 17.30 Uhr und Feierabendbier im Shed. Jocie zeigt mir die Pferde. Yeah! Bin kaputt. Arbeit ist anstrengend 🙂 Uli kocht leckere Pasta und anschließend fallen wir – gegen 20 Uhr! – ins Bett…“Dienstag, 11. August 2015
„Morgens Stroh in den Gartenbeeten verteilen. Die jüngste Tochter Elsie leistet mir Gesellschaft. Nach der Smoko mit Darren im LKW zum 1 1/2 Stunden Fahrt entfernten Farmgelände „17 Miles“ gefahren. Gehört ebenfalls zu Bendee. Hier steht ein unbewohntes altes Haus, weitere Rinder und die Rentnerpferde der Farm. Das alte Holzhaus ist über 100 Jahre alt und sieht aus, als könne es spannende Geschichten aus einer anderen Zeit erzählen. Es ist wunderschön – oder war es einmal. Jetzt ist es von Termiten zerfressen. Früher wurde hier während dem Mustering immer 1 Woche lang gecampt. Heute werden die Rinder mit Helikoptern in 2 Tagen zusammen getrieben. Australien! Haus sieht aus wie die Sau – viele alte Möbel, Mausdreck, Staubschicht. Großer Clean-up! Alles raus! Für all den Müll wird ein großes Erdloch gebuddelt – wie ich das hasse! Umweltschutz, irgendwer?! Dann nehmen wir den Dampfstrahler, machen draußen sauber. … Abends FLIEGEN wir in Ross‘ Flugzeug zurück!! Mit dem Flieger dauert der Weg nur 15 Minuten. Andrew macht einen ausgiebigen Rundflug mit uns, fliegt über das Farmgelände, den Damm, den Stausee, über Bendee, Kollarena und Shalomar – die Farm auf der Darren wohnt und die ebenfalls zu Bendee gehört. Wie geil ist das denn!…“
Ja, wir waren schwer begeistert. Wer kann schon sagen, dass er den Weg zum/vom Arbeitsplatz mit dem Flugzeug zurücklegt? 😉 Für Uli sollte es im Laufe der kommenden Wochen schon fast normal werden, morgens die wenigen Schritte zum Flugzeughangar zu gehen und auch abends wieder in den Flieger zu steigen. Aber erstmal geht es so weiter:
Mittwoch, 12. August 2015
„Wir richten alles, was wir zum campen brauchen. Den Rest der Woche wird auf 70 Miles gecampt. Um 7 Uhr gehts los. Ich fahr bei Darren mit, Uli bei Dave und Andrew & Ross fliegen. Die Männer kümmern sich um Strom und fließend Wasser, ich blase das Haus aus und mähe drumrum. Sollte eine Schlange aufkreuzen,liegt das Gewehr griffbereit in Andrew’s UTE. Der übrigens nicht weiss ist. Das Haus ist tatsächlich sauber genug, dass wir uns vorstellen können, darin zu schlafen. Das hätte ich tags zuvor noch nicht gedacht! Wir richten uns mit Matratze, Moskitonetz und Schlafsäcken in einem der Zimmer ein, Dave im anderen, Darren schläft in seinem Camping-Anhänger draußen. Nachmittags geht’s ans Abreißen der alten Rinderpaddocks. Ich schneide mit Darren Draht. …Andrew & Ross fliegen nach Hause. Wahnsinnig schöner Sonnenuntergang, zu dem wir 2 mit dem Quad zum Fluss fahren. Wir trinken ein Feierabendbier, essen Chips und kochen Abendessen. Die Verpflegung hier draußen wird komplett gestellt. Cool! Die Dusche ist nur lauwarm. Wir sitzen den ganzen Abend mit Darren & Dave in der Küche zusammen, da haben wir echt nette Kollegen erwischt.“
Das hatten wir wirklich. Über die nächsten Wochen sollten uns die beiden zu guten Kameraden werden, mit denen wir scherzen konnten, nach Feierabend öfters noch zusammen saßen und auch am Wochenende mal was unternahmen.
Donnerstag, 13. August 2015
„Der Himmel ist glutrot als ich die Augen aufschlage. Atemberaubender Sonnenaufgang vor unserer offenen Glastüre. Der Horizont scheint hier kein Ende zu haben, so weit erscheint er. Man sieht kilometerweit, nur Steppe und Himmel. Genauso hat es hier wahrscheinlich schon vor 100 Jahren ausgesehen. Und so fühlt es sich auch an. Hier draußen, im Outback. Back & Beyond. Zum Frühstück isst Uli Reste vom Abendessen. Darren & Dave scherzen, dass er isst wie ein Scheunendrescher. Und darüber, dass wir Kuchen schon zum Frühstück essen. Sie essen WeetBix. Was Süßes gibts in Australien erst zur Smoko. Da essen wir ein herzhaftes Vesper. Andere Länder, andere Ess-Kultur. …“
Da reisen wir nun also schon monatelang durch Australien. Die Kultur scheint auf den ersten Blick so ähnlich zu unserer eigenen zu sein. Westlich eben. Und erst jetzt beim Farmleben entdecken wir doch immer mehr kleine, aber feine Unterschiede. Wie das Kuchen-Thema. Und noch 100 andere Aspekte.
Freitag, 14. August 2015
„Beim Aufstehen ist es eisig kalt. Beim Arbeiten wird es schnell wieder warm! Die Paddocks sind jetzt schon komplett abgerissen. Ross kommt angeflogen. Uli zieht mit dem Radlader die alten Holzpfosten raus, ich mach Stacheldrahtzaun weg. Mittags schleifen wir Rost von den ersten Gattern ab. Ich find´s cool. Irgendwann kommt mir das Kabel von der Schleifmaschine zwischenrein. Huch 🙂 Warum sind auch alle Maschinen auf Rechtshänder ausgelegt…Tzz! Darren ersetzt das Kabel. Sehr hilfsbereit, der Kollege.! Wir streichen die ersten Gatter. Um 16.30 Uhr ist Feierabend, bzw. noch 1 1/2 Stunden bezahlte Heimfahrt. Jenny & Ross laden uns auf einen Drink auf ihre schöne hölzerne Veranda ein. Ist total nett. Andrew bedankt sich per sms für die großartige Arbeit, die wir diese Woche geleistet haben. Heiße und ausgiebige Dusche. Chips. Glas Wein. Wir sitzen draußen und verquatschen den ganzen Abend. Heute hat Linus Geburtstag. Schon sein 2. Geburtstag, an dem wir auf Reisen sind! …“
So sah also unsere erste Arbeitswoche aus. Wir hätten es schlechter treffen können, meint ihr nicht auch? Nach einem freien Samstag und einem halben Arbeitstag am Sonntag geht es montags für eine weitere Woche wieder raus nach 17 Miles. Zusammen gefasst schleifen wir die erste Hälfte der Woche Gatter ab und messen die neuen Paddocks aus, dann streicht Biene die ersten Gatter mit Unterlack und Farbe neu an, während die Männer mit dem Bulldozer Schotter für den Boden abgraben, mit dem LKW herankarren und mit der Planierraupe ebnen. Die Arbeitstage sind lang, hart und heiß – aber es macht uns Spaß. Es fühlt sich gut an, mal wieder was zu schaffen. Jeden Tag sehen wir atemberaubende Sonnenauf- und -untergänge. Auch diese Woche wird die Verpflegung wieder gestellt, inklusive Feierabendbieren und Chips 🙂 Donnerstags laden Ross & Andrew alle zum Abendessen im Pub der nächsten Ortschaft ein. Und freitags sagt uns Andrew, dass er so zufrieden mit uns ist, dass wir eine Gehaltserhöhung bekommen. Am Ende der Arbeitswoche zählt Biene 22 blaue Flecken und unsrer beiden Füße sind müde.
Freitag, 21. August 2015
„…Beim Streichen der Gatter erzählt Ross, wie er Bendee aufgebaut hat. Als Jungspund versuchte er beim ersten Schürferrausch in den nahen Saphirminen sein Glück. Eine wilde Zeit. Er und Jenny wohnten anfangs im Wohnwagen auf den Gemfields. Er gehörte zu den Glücklichen. Mit dem Startkapital kaufte er Bendee. Die überlassenen Maschinen konnte er erst nach der 1. Ernte bezahlen, so knapp war das Geld. Im Laufe der Jahre wuchs die Farm, er konnte 4 andere Farmen dazu kaufen. Ein Self-made-Rinder-Millionär. Der australische Traum 🙂 …“
Für Uli geht es auch in der kommenden Woche nochmal zum Arbeiten und Campen nach 17 Miles. Dort werden in der prallen Sommerhitze Gatter gestrichen, neue Gatter aufgestellt und wie bei einem 3D-Puzzle in verschiedenen Variationen aneinander gereiht. Währenddessen heißt es für Biene auf Bendee arbeiten. In einer Woche wird für 3 Tage ein Filmteam der ABC erwartet, dass eine Dokumentation über Jocie & Andrew’s Roboter-Unternehmen SwarmFarm dreht. Und dafür soll natürlich alles blitzeblank sein und der Garten für die Grillparty hergerichtet werden.
Über SwarmFarm haben wir ja schon hier mehr erzählt. Zu Beginn der Woche ereignet sich noch ein anderes Großereignis:
Dienstag, 25. August 2015
„…Auf der Heimfahrt fahre ich in einen herrlichen Sonnenuntergang mit dicken, schwarzen Gewitterwolken. Blitze zucken durch die Wolken, sieht toll aus. Kurz darauf bricht das Unwetter los – der Himmel wird schwarz, es stürmt dass sich die Eukalyptusbäume biegen, alle 3 Sekunden erhellen über den ganzen Himmel laufende Blitze den Himmel. Dann beginnt es wie aus Kübeln zu schütten. Ich stehe unter der Veranda und bestaune das Spektakel. Jenny kommt rübergefahren, um nachzuschauen ob ich Angst vor Gewittern habe. Süß. Wir trinken ein Glas Wein zusammen und rufen die Männer auf 70 Miles an. Als es etwas nachlässt, fahren wir zum Wassermesser. Auf Red Hill hat’s 18 mm geregnet, auf Kollarena 27 mm. Große Aufregung.“
Dazu müssen wir sagen, dass schon seit 4 Jahren in der größeren Region eine schwere Dürre herrscht. So trocken ist das Land inzwischen, dass auf Bendee zum ersten Mal seit 30 Jahren kein Weizen gepflanzt werden konnte. Regen ist hier ein besonderes Ereignis – und eines, über das sich alle freuen! Von der typisch deutschen Reaktion: „ach nö, heute regnet’s“ ist keine Spur. Sagt die Wettervorhersage Regen voraus, strahlen alle wie die Honigkuchenpferde und telefonieren ganz aufgeregt mit den Nachbarn.
Ein weiteres persönliches Großereignis hat Biene in der folgenden Woche. Ein lang gehegter Mädchentraum geht in Erfüllung:
Dienstag, 1. September 2015
„…Ross, Darren und ich gehen Rinder mustern (=zusammen treiben). Auf den Pferden! Ich bin jetzt offiziell ein australisches COWGIRL! Darren & Ross nehmen 2 der Arbeitspferde, ich reite Mr. Jingles, mit dem ich schon einige Male ausgeritten bin. Wir reiten über die weitläufigen Koppeln zu den oberen Weiden, dort galoppieren Ross und ich von hinten um die Herde und Darren reitet voraus. Immer wieder bricht eins der Rinder aus und ich darf es dann im gestreckten Galopp zurücktreiben. So geil! Wir treiben die Rinder in die Paddocks beim Hof. Morgen kommt der Tierarzt. Die Pferde sind top trainiert, reagieren blitzschnell und sind sehr aufmerksam dabei. Wir treiben 3 Herden rein. Mittags kommt Uli zusätzlich auf dem Quad mit. Wir wechseln die Pferde. Ich darf Playboy reiten, eins von Ross‘ Pferden. Darren sagt, ich muss den Boss beeindruckt haben, nicht mal er saß bisher auf Ross‘ Pferden. Playboy reagiert schon bevor ich ihm die Hilfen gebe. 8 Stunden bezahltes Reiten!! Arbeiten kann herrlich sein 🙂 …“
Ja, dieser und die weiteren Mustering-Tage über die nächsten Wochen sind unangefochten Biene’s Lieblings-Arbeitstage! Über die weite australische Prärie zu reiten, die Zügel in einer Hand, den Cowboyhut auf dem Kopf und hin und wieder ein tiefes, beruhigendes „slowly“ an die voraus trottenden Rinder zu geben – hach…! Dazwischen greift sie Jocie bei allem was im und ums Farmhaus so anfällt unter die Arme und natürlich gibt es auch die typischen Hausarbeiten zu erledigen: Wäsche waschen, bügeln, Fenster putzen, Kuchen backen, Rasen mähen, Bäume zurückschneiden, etc. Auch die Kinder wollen beschäftigt, bekocht und zum Schulbus gefahren werden, der am Anfang der 5 km langen Hofauffahrt hält.
Währenddessen gibt es für Uli ebenfalls jede Menge zu tun: zu seinen täglichen Aufgaben gehört das Mischen des Futters für die 100 Bullen in den Mastpaddocks und das Kontrollieren der Wassertränken. Außerdem müssen Erntemaschinen einsatzbereit gemacht und vorbereitet werden, verschiedene Maschinen benötigen Instandhaltung und einen Wasserrohrbruch gibt es auch zu reparieren. Auch bei der Hydraulik der Roboter-Prototypen ist Uli’s fachmännischer Rat gefragt. Dazwischen geht es für ihn immer wieder tageweise nach 17 Miles zu den halbfertigen neuen Rinderpaddocks…Ihr seht, die traditionelle Rollenverteilung wird im australischen Outback noch gelebt! 😉
An den meisten Wochenenden arbeiten wir und genießen die räumliche Gemütlichkeit in unserem Cottage. Nachts hören wir die Koalas grunzen und in der Früh‘ weckt uns das Lachen der Kookaburras. Der weite Horizont rückt vieles in eine größere Perspektive. Das Leben hier draußen ist noch friedlich. Es tut uns gut, mal wieder eine Zeit lang an einem Ort zu sein, eine Routine zu haben und die vielen Australien-Eindrücke sacken zu lassen.
Sonntag, 13. September 2015:
„Wir schlafen aus und frühstücken draußen. Anschließend Wocheneinkauf in Emerald. Mittags geh ich ausreiten und Uli schweißt was am Auto. Jenny & Ross kommen zur Beer o‘ clock rüber. Wir erzählen von zuhause, vom Leben in Deutschland. Sie erzählen, dass sie hier draußen nicht einmal Hausschlüssel für ihre Häuser besitzen. Wozu auch? Wie herrlich! Wir grillen gemütlich. …“
An unseren freien Tagen unternahmen wir Ausflüge in die weitere Umgebung. Wir setzen (vollkommen underdressed :-D) beim jährlichen Pferderennen im nahen Örtchen Springsure auf’s richtige Pferd, blicken in einem alten Fort in die Siedlungs-Vergangenheit des Landes, genießen die Aussicht von den Springsure Mountains, besuchen das jährlich statt findende Internationale Festival in Emerald (wo wir auf uns vollkommen unbekannte deutsche Biermarken stoßen :-D) und erkunden, was die kleinen Orte sonst noch so zu bieten haben.
Die Wochen fliegen nur so vorbei. Ehe wir es uns versehen, ist es Mitte September. Eigentlich planten wir, Biene’s Geburtstag bereits auf einer Insel in der Südsee zu feiern. Aber hier startet nun jeden Tag die Ernte und Andrew hätte uns nur zu gerne noch etwas länger als Verstärkung. Wir beschließen recht schnell, noch zur Ernte auf der Farm zu bleiben.
Die Südsee wird warten – die Kichererbsen nicht…
Hallo Biene,danke für den Einblick in Dein Tagebuch! Wie schön für Dich als Cowgirl arbeiten zu dürfen.
Meinst Du so was wäre auch noch was für mich?
Hallo Birgit,
sehr gern. Ja, es war wirklich toll, als Cowgirl Rinder über die australische Prärie zu treiben. Ich bin mir sicher, dass das auch für Dich was wäre!