Endlich geht unser Roadtrip los! Nach 4 Wochen in und um Kapstadt können wir es kaum erwarten, mehr von Südafrika zu sehen und zu entdecken, wie es abseits der Metropolregion aus schaut.

Vom Sir Lowry´s Pass aus werfen wir einen letzten Blick auf Gordon´s Bay und auf die False Bay und fahren 1,5 Stunden durch die felsige, mit Fynbus bewachsene Landschaft, die abwechselnd von großen Obstplantagen und kargen Hügeln durchzogen ist, an Südafrika´s Walküste.

Unsere erste Station ist der kleine Küstenort Hermanus. Von Juni bis Dezember gilt Hermanus als der weltweit beste Ort, um Wale von Land aus zu sehen. In dieser Zeit verweilen die Südlichen Glattwale hier vor der Küste, um in den geschützten Gewässern zu kalben und ihre Jungen aufzuziehen, bis sie ausdauernd genug sind für die lange Reise zurück in die Antarktis. Anfang Februar sind die Wale alle leider bereits wieder in antarktischen Gewässern. Wir laufen dennoch einen Teil des 10 km langen Klippenweges in Hermanus und auch ohne Wale bietet der schmale Wanderweg entlang der Steilküste dennoch tolle Aussichten und Finn die Möglichkeit, am Kieselstrand zu spielen.

Unser nächstes Ziel ist das nochmal 1,5 Stunden entfernt liegende kleine Örtchen Struisbai, oder genauer gesagt das wenige Kilometer südlich von hier liegende Cape Agulhas. Denn obwohl das Kap der guten Hoffnung das wahrscheinlich bekannteste Kap Afrika´s ist, markiert dieses nicht den südlichsten Punkt Afrika´s. Das ist Kap Agulhas.

Der Weg dorthin führt uns durch den Agulhas Nationalpark – und ungeplanterweise direkt über 40 Kilometer Schotterpiste. Es ist der kürzeste Weg auf der Karte – aber wir merken schnell, weshalb das Navi einen Umweg vorschlägt. Wir fühlen uns plötzlich zurück versetzt nach Australien – nur, dass wir nicht in unserem komfortablen Jeep sitzen, der auf solche Pisten ausgelegt ist, sondern in unserem MaPaFi-Mobil – einem Kleinwagen. Aber dieser meistert die Piste genauso souverän und Finn schläft die komplette Strecke selig – wahrscheinlich schaukelt ihn die Buckelpiste tief in den Schlaf.

Am Kap Agulhas ist es windig und die See ist rau. Hier treffen der Atlantik und der Indische Ozean aufeinander – wenn die unterschiedlichen Strömungen der beiden Ozeane auch nicht so deutlich zu sehen sind wie das Aufeinenadertreffen zweier Meere am Cape Reinga in Neuseeland. Wir stehen ganz weit draußen auf den Felsen in der Brandung und spüren ganz bewusst, dass wir in diesem Moment die 3 südlichsten Menschen eines ganzen Kontinents sind.

Bevor wir uns anschließend auf den Weg an die Garden Route machen, legen wir noch einen Stopp bei dem kleinen Ort Arniston ein. Einige Kilometer außerhalb von diesem liegt versteckt die Höhle Waenhuiskrans – eine Felsengrotte, die nur bei Ebbe zugänglich ist. Um in die Grotte zu gelangen, waten wir durch freiliegende Felsenpools, über eine ausgesetzte Felsplatte und sehen zwar den im Wasser liegenden Ausgang der Höhle – den Eingang suchen wir aber vergeblich. Bis wir schließlich in der Felswand neben uns ein ca. 1 Meter hohes, schmales Loch entdecken. Et voila – einmal durchgeduckt stehen wir im Inneren der beeindruckenden und überraschend großen Höhle. Uns bleibt gerade noch genug Zeit, uns in Ruhe umzusehen und einmal durch die Höhle durchzugehen, bevor die Flut eintritt und wir uns flott wieder auf den Rückweg machen und in Richtung Garden Route weiterfahren.

Ein Gedanke auf \"Roadtrip zum südlichsten Punkt Afrika´s\"

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