Neuseeland! Darauf freuten wir uns schon lange! Trotz seiner einmaligen Natur und vielseitigen Möglichkeiten für Outdoor-Liebhaber ist „NZ“ keine typische Destination für eine Weltreise. Zu teuer. Die Lebenshaltungs- und damit die typischen Reisekosten wie Essen, Unterkunft und Transport liegen auf europäischem Niveau. Da Biene vor 10 Jahren (manoman, wo ist die Zeit nur geblieben?!) fast ein halbes Jahr kreuz und quer über die beiden Inseln reiste und dabei das Land kennen- und lieben lernte (und genauso lange Uli schon von dem kleinen Nachbarn Australiens vorschwärmt, ähem) war klar, dass wir auf unserer Weltreise unbedingt einen Abstecher ins Land der 1 Million Schafe machen werden!

Aber nicht einfach so, wie es die meisten bereisen: Campervan mieten und raus ins Grüne. Wie in Australien ein eigenes Fahrzeug zu kaufen kam zeitlich für uns auch nicht in Frage. Gleichzeitig waren wir nach fast 2 Jahren Dauerreise an einem Punkt angekommen, wo es uns schlicht zu langweilig wurde, ein Land so zu bereisen wie es sich am einfachsten anbietet. Wir brauchten eine Herausforderung.

Wanderung_BIeneNach den hitzebedingt eher faulen Monaten in der Südsee brannten außerdem unsere Wanderschuhe darauf, mal wieder aus den Rucksäcken gepackt zu werden und zum Einsatz zu kommen. Bei Nadine & Philippe lasen wir zum 1. Mal vom Te Araroa Track. Ein 3.000 km langer Wanderweg einmal quer von Nord nach Süd durch Neuseeland! Klang perfekt!

…Nachdem wir allerdings ausgerechnet hatten, dass wir mit diesem Vorhaben ungefähr 3-6 Monate durch Neuseeland wandern würden, haben wir den Plan für diese Reise verworfen.

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Uli trampt

Eine andere Idee war, ausschließlich per Anhalter durch Neuseeland zu reisen. Wenn sich ein Land für das Trampen eignet, dann ist es wohl Neuseeland: sehr niedrige Kriminalitätsraten, äußerst hilfsbereite Einheimische, gute Infrastruktur. Und während wir hier keineswegs (!) jemanden zum Trampen ermutigen wollen, hatten wir als Paar auch sicherheitstechnisch keine Bedenken hinsichtlich dieser Form des Reisens.

Letztendlich beschlossen wir, die beiden Ideen zu kombinieren. Wir wollten die schönsten Etappen des Te Araroa Trails wandern, außerdem 2-3 der „9 Great Walks“ laufen und die größeren Distanzen dazwischen per Anhalter zurück legen.

Daraus entstand eine persönliche Herausforderung an uns selbst: ohne Transportkosten jeglicher Art beide Inseln Neuseelands zu bereisen! Einmal von Nord nach Süd. In 5 Wochen!

Geht das überhaupt?? fragt ihr Euch nun sicher.

Soviel schon vorweg genommen: Wir haben es geschafft!

72 Mitfahrgelegenheiten und mehrere Hundert Kilometer auf Schuster’s Rappen brachten uns von Cape Reinga – der nördlichste Punkt der neuseeländischen Nordinsel – bis nach Dunedin im Süden der Südinsel! Yeah!Es war eine geniale Zeit und durch die andere Art zu reisen durften wir mal wieder ganz neue Erfahrungen sammeln. Wir sahen und erlebten vieles aus einem anderen Blickwinkel als in den vorherigen Ländern unserer Reise.

Auch ein Highlight für uns: Wir lernten unterwegs viele Einheimische (und andere Reisende) kennen und führten viele spannende Gespräche abseits der wiederkehrenden Themen unter Reisenden à la „Wo kommt ihr hier? Wie lange reist ihr schon?…“ Schon fast nebenbei war auch die Natur Neuseelands wunderschön.

Tongariro Alpine Crossing

Das kleine Land hat sich damit definitiv einen Platz auf den vorderen Rängen der Top-Länderliste unserer Reise gesichert! Neuseeland rockt!

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Warum und wie, könnt ihr hier in den kommenden Beiträgen lesen.

…und natürlich anschauen! Für alle, die lieber Berge als Strände sehen, gibt es nach den Monaten in der Südsee nun auch wieder was zum schwärmen. Wir haben viele wir-wollen-sofort-auch-nach-Neuseeland-Fotos im Gepäck, versprochen! 🙂

7 Gedanken auf \"Ohne einen Cent durch Neuseeland – ein Experiment!\"

  1. Wir haben Neuseeland während unserer Weltreise per Mietauto erkundet, haben aber auch immer wieder Tramper mitgenommen, die nur so herumgekommen sind. Einer unserer liebsten Anhalter (ein Deutscher^^) hat uns erzählt, er ernährt sich nur von Sachen, die er findet oder geschenkt bekommt. Zuletzt war es ein Sack Karotten und eine Packung Milchpulver, die er auf einem Gipfelkreuz gefunden hatte 😀
    Bin schon auf eure weiteren Berichte gespannt!

    1. Hi Romeo,
      wir hatten für unseren letzten Abschnitt auch noch einen (kostenlosen) Mietwagen – da haben wir natürlich auch jedes Mal angehalten, wenn wir andere Tramper sahen. So konnten wir direkt ein kleines bisschen der Hilfsbereitschaft zurück geben. Wow, sich nur von geschenkten oder gefundenen Lebensmitteln zu ernähren ist sicherlich auch eine Herausforderung der besonderen Art – ich glaube, für uns als bekennende Essensliebhaber wäre das aber nix 😀

  2. Hallo Sabine & Ulli,

    eure Neuseelandreise scheint ja sehr abenteuerlich gewesen sein. Ich finde es immer wieder klasse zu lesen, dass Leute es auch ohne viel Ersparnisse schaffen, Länder zu bereisen. Das ist sehr ermutigend! Ich selbst plane einen mehrmonatigen Solo-Trip durch Asien und mache mir noch etwas Sorgen wegen des Finanziellen. Aber wenn man gute Reisemethoden kennt und nicht so hohe Ansprüche hat, kann man, denke ich, auch dahin mit einem geringen Budget reisen.

    Habt ihr denn insgesamt gute Erfahrungen mit dem Trampen in Neuseeland gemacht? Waren die Wartezeiten auf die nächste Tramping-Möglichkeit eher durchschnittlich kurz?

    Ich freue mich auf eure Antwort.
    Liebe Grüße,
    Minna

    1. Liebe Minna,
      ja, unsere Reise durch Neuseeland zählt definitiv zu unseren Lieblings-Abenteuern!
      Asien ist super, Dein Solo-Trip wird sicher unvergesslich! Viele der Ausgaben auf Reisen hat man ja selbst in der Hand (essen an Straßenständen vs. im Restaurant, Taxi Collectivo vs. Touristenbus, Dormbett vs. Einzelzimmer). Mit etwas Disziplin und vor allem Kreativität lässt es sich unserer Erfahrung nach sehr gut – und günstig – reisen. Asien ist toll zu bereisen – und die meisten asiatischen Länder sind noch dazu sehr günstig. Freu Dich drauf!

      Wir haben mit dem Trampen in NZ insgesamt sehr gute Erfahrungen gemacht. Wir hatten zum Glück immer sympathische Mitfahrgelegenheiten. Sonst wären wir aber auch nicht eingestiegen. Wir standen selten länger als 10 Minuten, bis uns jemand mitnahm. Nur einmal, da standen wir 2 Stunden… aber dazu mehr im nächsten Bericht…:)

      Wenn Du noch mehr Fragen dazu hast, immer gerne!
      Viele Grüße aus Costa Rica,
      US

  3. Hallo ihr beiden,

    das klingt ja wirklich mehr als abenteuerlich, wow! Und größten Respekt, dass ihr euer Vorhaben auch so durchgezogen habt! Da werde ich mich wohl mal durch die anderen Artikel klicken müssen 😉

    Liebe Grüße aus Costa Rica
    Chris

    1. Hallo Chris,
      vielen Dank! Unsere Reise quer über Neuseeland war wirklich ein kleines Abenteuer – und eines, von dem wir nun viel zu erzählen haben… und genau solche Herausforderungen machen das Reisen doch erst zu dem großen Abenteuer, das es ist, nicht wahr?
      Liebe Grüße nach Zentralamerika, habt noch eine tolle Reise,
      Uli & Sabine

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