Für die 1.100 km Strecke von Cairns bis nach Emerald auf der Höhe von Rockhampton haben wir nur 4 Tage Zeit. Wir müssen uns daher etwas beeilen. Vieles gäbe es hier in Upper Queensland zu sehen. Einiges davon, wie die Whitsunday Islands, lassen wir dieses Mal aus. Es muss ja auch immer einen Grund geben, nochmal herzukommen…
Obwohl Brisbane die Hauptstadt von Queensland ist, ist Cairns die Stadt die den Beinamen Touristenhauptstadt des Nordens trägt. Der Grund ist natürlich das Great Barrier Riff, das hier leicht zugänglich nur 100 km vor der Küste liegt. Da wir schon tags zuvor von Port Douglas aus zum Riff gefahren sind, statten wir Cairns nur einen kurzen Besuch ab. Die Stadt mit Kolonialflair ist tropisch grün, im schönen Stadt-Park an der Promenade gibt es freies Wifi und weil Cairns keine Badestrände hat, kühlen wir uns in der künstlich angelegten Lagune ab. Sogar kostenlos. Auch das gibt´s im teuren Australien 😉 Nach der langen Reise von West nach Ost durch den dünn besiedelten Norden müssen wir auch mal wieder Teile unserer Ausrüstung ersetzen. Als erstes braucht Uli ein neues Paar neue FlipFlops. Die alten gingen wirklich nicht mehr:
Im Anschluss fahren wir wieder raus ins Grüne. Neben dem Tourismus ist die wichtigste Industrie der Region der Anbau von Zuckerrohr. Das ist gerade reif und so können wir zusehen, wie die mannshohen Stämme geerntet, gehäckselt und im Anschluss auf Schienen in die Mühlen transportiert werden. Die Spezialzüge sehen aus wie Spielzeugeisenbahnen und wenn sie voll beladen mit Zuckerrohr durch die saftig grüne Landschaft zu den Mühlen mit den weiss rauchenden Schornsteinen dampfen, kommen wir uns vor wie in einer idyllischen Szene aus dem Bilderbuch.
Unseren morgendlichen Strandspaziergang machen wir tags darauf am Mission Beach. Der 14 km lange Sandstrand ist von Palmen gesäumt und sieht aus wie die Vorlage aller Postkartenstrände! 🙂 Über einen Abstecher in der ebenfalls schönen Bingil Bay und einem Blick auf Hinchinbrook Island erreichen wir gegen Mittag Townsville. Wie in Cairns gibt es auch hier eine kostenlose Lagune, Wifi und sogar gratis heiße Duschen 🙂 An unserem Übernachtungsplatz haben wir an diesem Abend neben perfekter Rundumsicht auch noch vollen Empfang – wir schlafen auf einem Lookout direkt neben einem Mobilfunkturm. Nach den Wochen ohne Empfang im Nordwesten ein ungewohnter Luxus 🙂 So lässt es sich am nächsten Morgen gemütlich mit unseren süßenWallaby-Nachbarn Kaffee trinken, bevor es wieder auf die Straße geht.
Unser nächster Halt ist Bowen. Der kleine Ort mit 8 Stränden ist ein echter Geheimtipp für Schnorchler! Gerade einmal ein paar Schwimmzüge vom Ufer warten hier bunte Korallenriffe nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche. Wir entscheiden uns für die Hufeisenbucht und bewundern schnorchelnd intakte Korallen und bunte Fische, bis uns vom kalten Wasser die Lippen blau werden. (ja, es ist August – hier der „kälteste“ Monat des australischen Winters).
Bei Mackay kehren wir der Küste den Rücken und biegen nach Westen ab. Nun geht es durch relativ unspektakuläres Farmland weiter. Spannend wird es nochmal am Sonntag morgen: Zufällig findet an diesem Wochenende in Middlemount die große jährliche Pferdeshow statt – da müssen wir natürlich einen Zwischenstopp einlegen und zuschauen!
Noch einmal 200 Kilometer weiter südwestlich erreichen wir schließlich Gindie. 5 Häuser, 1 Schule, 3 große Silos und ein Tennisplatz – das ist der ganze Ort. Hier sollen wir die nächsten Wochen -nein, Monate- verbringen…