In unseren 8 Wochen auf der Farm arbeiten wir die meiste Zeit. Schließlich sind wir deshalb auch hergekommen. Trotzdem hatten wir natürlich auch einige freie Stunden bzw. Tage. Die verbrachten wir meist ebenfalls auf der Farm – aus 2 Gründen:

  1. Lagen 60 km zwischen uns und der nächsten Stadt. Dazwischen nur dürre Steppe, Sand und Eukalyptushaine.
  2. Genossen wir es, ganz gemütlich zusammen vor unserem Horse Truck und dem Darling River in der Sonne zu sitzen, den Grill anzuheizen und später am Abend die grandiosen Sonnenuntergänge anzuschauen.

Trotzdem haben wir zwischendurch einige Ausflüge und Aktivitäten unternommen, die ihr nicht verpassen solltet, wenn ihr mal in der Gegend seid und was unternehmen wollt: 😉

PERRY SANDHILLS

 6 km vor dem kleinen Städtchen Wentworth liegt ein gigantischer Sandkasten. Auf 300 Hektar erstrecken sich hier orangerot-farbene Wanderdünen, die stetig ihre Gestalt ändern und auf ihrem Weg auch schonmal ganze Bäume bedecken, bis nur noch deren Baumkrone aus dem Sand hervorguckt. Die Perry Sandhills sind eine beliebte Filmkulisse in australischen wie internationalen Filmen – u.a. wurden hier Szenen von „Ocean Girl“, „Flying Doctors“ und die Toyata Camry Werbung gedreht.
Wir erkunden die Dünen an einem freien Nachmittag und fahren die steileren Abhänge mit unserem Bodyboard hinunter. Das ist ganz lustig, allerdings gibt es sonst nicht allzu viel zu sehen oder zu tun auf dem heißen Sand. Sandelformen hatten wir leider keine dabei.

 KAYAKEN AUF DEM DARLING RIVER

 Was den zweitgrößten Fluss Australiens angeht, sind sich die Einheimischen einig: Der Darling River, das ist die größte Attraktion in unserer Gegend. In Wentworth fließt der Darling River in den Murray River, der größte Fluss Australiens. An der Südküste fließt dieser ins Meer und ist bis dort durch mehr als ein Drittel des australischen Kontinents geflossen. Angeln, Kayaken, Wasserski fahren, Campen am Fluss – die beliebtesten Freizeitaktivitäten der Sunraysia-ner finden am und auf dem Wasser statt.

An einem freien Nachmittag setzt sich Biene in Mat´s Kayak und paddelt den sich in vielen Kurven schlängelnden Darling einige Meilen hinauf und hinunter. Das Flussufer ist gesäumt von beeindruckend großen Red River Gums, die in dem trockenen Klima hier hervorragend wachsen. Der Fluss ist um diese Jahreszeit recht flach und das Flussbett ist tief, daher ist von der dahinter liegenden Landschaft nicht so viel zu sehen. Dafür ist es wundervoll friedlich, zu hören ist nur das leise Rauschen der Eukalyptusblätter im sachten Wind und ab und zu das Zwitschern der Vögel hoch oben in den Ästen. Die Nachmittagssonne spiegelt sich im Wasser und ein Pelikan zieht vorbei.

MILDURA´S FILMFESTSPIELE

Während der Sommermonate wird in Mildura 2 Wochen lang Open-Air Kino angeboten. Für gerade einmal 1 AU$ Eintritt pro Nase kann man sich zur Einbruch der Dunkelheit auf die grüne Wiese des Rotary Clubs am Fluss legen und einen gemütlichen Kinoabend unter´m Sternenhimmel genießen. Auf einer großen Leinwand werden jeden Abend in toller Atmosphäre aktuelle australische und internationale Filme gezeigt.
Allerdings sollte man sich davor über den Film informieren und sich nicht nur auf die Programm-Broschüre verlassen. Sonst kann es sein, dass man statt des erwarteten Filmes mit Wildpferden und Cowboys in den Hauptrollen plötzlich eine sehr dialoglastige Dokumentation über die Umsiedlung von australischen Wildpferden aus einem Nationalpark anschaut. So ging es uns. Auch ganz interessant, aber eben kein großes Hollywoodkino. 😉

P

DER MUNGO-NATIONALPARK

An unserem letzten Wochenende machen wir einen Zweitagesausflug in den 100 km entfernten (und nur über Schotterstraßen zu erreichenden) Mungo Nationalpark. Dieses Gebiet gehört zum größeren Areal der als UNESCO World Heritage Area gelisteten Willandra Lakes. Eine ganze Reihen an Seen, die vor Jahrtausenden von Jahren das damals fruchtbare Land bewässerten, aber nach der letzten Eiszeit vor ca. 15.000 Jahren austrockneten. Das Highlight des Parkes ist die Lunette, eine halbmondförmige, 2 km lange Wanderdüne aus glutrotem Sand, deren verschiedene Gesteinsschichten durch Erosion und Windabrieb mondlandschaftähnliche Skulpturen formen. Da diese sich wie eine groβe Mauer über die Lunette ziehen, wurden sie die Walls of China getauft. Unter dem Sand fanden Wissenschaftler Überreste und Artefakte die belegen, dass Aborigines diese Gegend bereits seit bis zu 50.000 Jahren durchgängig besiedeln. Hier war es auch, wo erst vor wenigen Jahren die ältesten sterblichen Überreste von Menschen außerhalb Afrikas entdeckt wurden. Ebenso anden Archäologen erst im Jahr 2003 im Sand freigelegte Fuβabdrücke, die bei Austrocknung des Sees nach der letzten Eiszeit entstanden sind. Ein faszinierender Gedanke, dass diese im Sand sichtbaren Füβe hier eigentlich schon vor nahezu 15.000 Jahren entlang liefen.

 Wir fahren mit unserem Lion King die 70 km lange Rundstrecke durch das ausgetrocknete Seebett des Mungo. Neben der beeindruckenden Landschaft sehen wir viele Wildtiere. Für den Sonnenuntergang klettern wir auf die hohen Dünen gegenüber der Lunette. Vor uns hüpft ein Känguru über den endlos scheinenden Horizont aus Sand.

Wir verbringen die Nacht in Lion King und schlafen neben Wasserquellen im eigentlich trockenen Wüstenboden. Am Morgen sehen wir wilden Emus, Kängurus, Wallabys, pinken Kakadus, einer Wildkatze und sogar einem Fuchs beim Wasser saufen aus den natürlichen Wasserlöchern zu.

 Vor der Wall of China

3 Gedanken auf \"Was geht in Sunraysia? 4 Freizeitideen für Backpacker im Outback\"

  1. Liebe Gotte wir finden den rosa- weißen Vogel so toll. Schick uns bitte einen . Und wir haben kolo auf dem foto entdeckt. Dein Linus und deine Beata

    1. Liebe Beata & lieber Linus,
      super, dass ihr Kolo gefunden habt – ihr habt ja Adleraugen! Kolo hat mir auch verraten, dass er bald schon wieder Post fuer Euch hat 🙂
      Wir schauen mal, ob wir einen Pinken Kakadu finden den wir Euch schicken koennen! 🙂 Aber habt ihr denn einen Vogelkaefig? Eure Gotte

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