Reisedauer:

Wir haben 35 Tage in Neuseeland verbracht. In diesen 5 Wochen haben wir sowohl die Nord- als auch auf die Südinsel bereist. Auch wenn sich viele „Highlights“ Neuseelands in 3 Wochen packen lassen, war uns die Zeit keinesfalls zu lang. Wir hätten im Nachhinein eher unsere Zeit auf Hawaii gekürzt und wären dafür noch 1 Woche länger in Neuseeland geblieben. Gerade für Naturliebhaber, Outdoorsportler und Wanderfreunde hat der kleine Nachbarstaat Australiens jede Menge zu bieten.

Reisekosten:

Insgesamt haben wir in Neuseeland zu zweit 1.355 € ausgegeben. Das entspricht einem Tagesdurchschnitt von 19,35 € pro Person. Obwohl Neuseeland zu den teureren Reiseländern gehört, konnten wir dank Camping und Trampen auch hier sehr günstig reisen. Wir verpflegten uns fast ausschließlich selbst und kauften meist in Supermärkten, kleinen Gemüseländen und an Hof-Direktverkaufsständen ein. Viel Geld kann man bei den zahlreichen – kostspieligen – Extrem-Sportangeboten wie z.B. Bungee-Jumping oder Fallschirmsprünge liegen lassen, für die Neuseeland bekannt ist. Darauf verzichteten wir bei dieser Reise.

Transport:

Dank unseres Experimentes, in Neuseeland ausschließlich auf unseren eigenen Beinen und per Anhalter Strecke zu machen, waren wir einzig auf die Hilfsbereitschaft von Fahrern angewiesen. Das hat auch wunderbar funktioniert und meist wären wir auch mit einem eigenen fahrbaren Untersatz nicht schneller von A nach B gekommen. Unsere einzigen Transportkosten in den 5 Wochen waren die Interislander-Fähre zwischen den beiden Inseln sowie unser Inlandsflug von Christchurch nach Auckland. Davon abgesehen verfügt Neuseeland über eine sehr gut ausgebaute touristische Infrastruktur. Für Individualreisende bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, Neuseeland auf eigene Faust zu bereisen: es gibt Backpacker-Automärkte, wo bereits fertig ausgerüstete Backpacker-Autos zeitsparend ge- und verkauft werden können, jede Menge Auto- und Wohnmobilvermietungen, Bahnpässe sowie ein gut ausgebautes Fernbusnetz.

TIPP:

Oft lohnt es sich, günstige Inlandsflüge zwischen den Inseln zu recherchieren. Gerade Air New Zealand hat immer wieder günstige Promotionen. Die Flüge Christchurch – Auckland sind so z.B. oft günstiger als ein entsprechender Gabelflug. Uns hat unser Inlandsflug nur 50 NZ$ gekostet (Promotion in Verbindung mit dem Flug nach Hawaii).

Unterkünfte

Definitiv in der Liste der schönsten ZeltplätzeFür einen einfachen Zeltplatz bezahlen wir im Februar/März 2016 meist zwischen 5-10€. Ein Doppelzimmer mit geteiltem Bad im Hostel kostet uns 36 €, unser AirBnB Zimmer mit eigenem Bad in Christchurch 35 €. Das Preis-Leistungsverhältnis der Unterkünfte war in unseren wenigen Fällen immer gut – wir hatten jedes Mal eine Küche, Aufenthaltsraum, Geschirr etc. und Wifi inklusive.

TIPP:

Die Übernachtungen in den Wander-Hütten des DOC sind preislich sehr fair und eine super Option für Wanderer! Die Übernachtungen kann man vorab buchen. Je nach Anzahl der geplanten Übernachtungen rechnet sich ein Hinterland-Hüttenpass. Die Hüttenpässe kann man einfach online oder vor Ort in jedem DOC-Büro buchen.

3 Highlights:

  • Der Motatapu Track! Unsere spontane Wanderung von Wanaka nach Queenstown war landschaftlich das Spektakulärste, was wir uns vorstellen können! Bei absolutem Kaiserwetter die schmalen Berggrade hinauf und hinunter zu keuchen, mit diesen sagenhaften Blicken über die Gebirge XX – einfach unschlagbar!
  • Der Routeburn-Track! Die zweitägige Wanderung auf Neuseeland’s kürzestem Great Walk hat uns so richtig vom Hocker gerissen! Absolutes Highlight war auf jeden Fall unsere Nacht auf dem Berggipfel, in der wir unter freiem Himmel schliefen und die Sterne zum Greifen nah schienen.
  • Das Tongariro-Alpine Crossing und anschließend der Northern Circuit mit Übernachtung im Zelt am Fuße des Vulkans! Das Tongariro Alpine Crossing ist nicht umsonst eine der beliebtesten Tageswanderungen Neuseelands. Die Landschaft hier ist alpin und vulkanischen Ursprungs, also eher karg – und dennoch sind genau diese raue Kargheit, das Lavagestein und die Gesteinsfarben sehr beeindruckend. Auch die Aussicht vom Gipfel des Mt Tongariro, die an einem klaren Tag über die Bergseen bis zum See Taupo blicken lässt, ist absolut fabelhaft.

Ein weiteres Highlight war auch unsere Wanderung durch den Abel Tasman Nationalpark. Und nicht zuletzt unsere Begegnungen mit all den wunderbaren Menschen, die uns ein Stück des Weges mitnahmen; uns Kekse, Pflaumen oder Pfirsiche schenkten und unsere Zeit in Neuseeland zu einer ganz Besonderen machten!

Der Schicksalsberg in ganzer Pracht

3 Lowlights:

  • Uns hat es in Neuseeland bestens gefallen. Damit befinden wir uns in guter Gesellschaft mit unseren Landsleuten. Daran gibt es soweit auch gar nichts auszusetzen. Allerdings war es uns dennoch manchmal einfach zu viel Deutsch um uns herum. Schließlich möchte man auf der anderen Seite der Welt halt doch nicht unbedingt das Gefühl haben, irgendwo in Mitteldeutschland zu sein…
  • Als Folge ihrer großen Beliebtheit muss das Begehen der Great Walks mittlerweile über die komplette Saison hinweg reglementiert werden. Das ist gut und wichtig, damit nicht zu viele Wanderer zur selben Zeit auf den Wegen sind. Dadurch werden bei den beliebtesten von ihnen, wie z.B. dem Milford Track, aber auch fixe Buchungen bis zu einem Jahr im Voraus nötig. Was es kurzentschlossenen Reisenden wie uns unmöglich macht, diese tollen Wanderungen zu laufen. Zum Glück wartet Neuseeland mit jeder Menge Alternativen auf.
  • Nope. Uns fällt wirklich nichts mehr ein. 🙂

3 Dinge, die wir gerne davor gewusst hätten:

  • In den großen Städten dauert es trotz dem höchsten Verkehrsaufkommen immer am längsten, bis man als Anhalter mitgenommen wird.
  • Die Post von Deutschland nach Neuseeland dauert – zumindest in unserem Falle – länger als die offizielle Angabe. Was uns ein aufwendiges Nachschicken von einem neuseeländischen Ort in den nächsten beschert hat. Aber geklappt hat es letztendlich.
  • Die Wolkendecke an der Westküste der Südinsel kann sehr dicht sein. Und muss innerhalb von 3 Stunden nicht unbedingt irgendwann mal aufreißen. Hätten wir gewusst, dass wir wirklich nur graue Suppe statt eisblauem Gletscher sehen, hätten wir unsere Füße samt gesamtem Gepäck an diesem Tag nicht den steilen Pfad hinauf gequält, um einen Blick auf den ewigen Berg aus Eis zu erhaschen.

3 Fun Facts:

  • Mit 38 Grad Neigungswinkel gilt die Baldwin Street in Dunedin offiziell als steilste innerorts gelegene Straße der Welt. Auch der Ort mit dem längsten Ortsnamen der Welt liegt in Neuseeland: es ist Taumatawhakatangihangakoauauotamateapokaiwhenuakitanatahu in Hawkes Bay. Übersetzt bedeutet der maorische Name in etwa „der Ort an dem Tamatea, der Mann mit den dicken Knien der von Bergen rutschte, sie erkletterte und schluckte und der Erdesser genannt wurde, seinen Lieben auf der Nasenflöte vorspielte„. Poetisch, nicht wahr?
  • Neuseeland hat das weltweit höchste Verhältnis Schaf zu Mensch weltweit: Auf jeden Einwohner Neuseelands kommen ganze 9 Schafe! Auch die Kühe sind stark im Kommen…
  • In der Stadt Auckland leben mit knapp 1,4 Miollionen Einwohner mehr Menschen als auf der gesamten Südinsel. Insgesamt leben in Neuseeland nur ca. 4 Millionen Menschen.
Biene im Jahr 2006 vor dem längsten Ortsnamen-Schild der Welt
Biene im Jahr 2006 vor dem längsten Ortsnamen-Schild der Welt

Fazit:

Neuseeland hat bei uns einen Stein im Brett. Die Natur, die Menschen, die Mentalität – es stimmt einfach alles! Wir waren sicher nicht zum letzten Mal in Aotearoa, dem Land der langen weißen Wolke!

Was für eine Aussicht!

2 Gedanken auf \"Facts & Figures – Neuseeland\"

  1. Liebe US,
    ich habe es mir erspart, den längsten Ortsnamen der Welt auf korrekte Schreibweise zu überprüfen. Was das Verhältnis Schafen zu Menschen anbelangt, dürfte das Verhältnis weiter nordöstlich ähnlich sein,nur dass dort die meisten Schafe auf zwei Beinen laufen und – wie bei den Kälbern – ihren Metzger wählen selber.
    „Zu viel deutsch“ muss für euch ein Greuel gewesen sein, deswegen gehts wohl wieder an stillere Orte.

    1. Lieber Werner,
      ja, als nächstes suchen wir wieder die Stille der Natur. Wir werden natürlich berichten, ob uns das Rauschen des Windes dann Spanisch vor kommt oder ebenso vertraut klingt wie mittlerweile wieder die deutsche Sprache um uns herum. Was die Schafe angeht – auch in Neuseeland sind die Ochsen zahlenmäßig auf dem Vormarsch, wie im Bericht kurz erwähnt – auch das dürfte nordöstlich ähnlich sein.
      Liebe Grüße,
      US

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